Academia - ambivalent & stärkend

Academia ist machtvoll, ausgrenzend, kompliziert & doch so öffnend & verbindend

 

Wenn ich nachdenke, wenn ich forsche, wenn ich lesen & schreiben darf - bin ich glücklich. Für mich geht die Welt ein bisschen weiter auf, im Herzen, im Kopf und in meinen Handlungen. Meine Studiengänge und Anstellungen in der Wissenschaft & Forschung haben mir eine ganz neue Möglichkeit zum Erfassen und zum Wundern über die Welt, über Macht, Menschen, Gender, Vielfalt und Sozialarbeit ermöglicht.

 

Meine Herkunftsfamilie konnte nicht wissen, was es für mich bedeuten wird, über deren Tellerrand zu blicken und einen Hochschulzugang nachzumachen. Wissenschaft & Forschung musste ich mir selbst zugänglich machen. Bildung war für mich lange Zeit mit Angst, Scham und Ausgrenzung verbunden. Auch heute noch ist ACADEMIA ein Bereich, der für mich sehr ambivalent, ausgrenzend und gleichzeitig ermöglichend ist. Mittlerweile sind "Scham, Trauma und Persönlichkeitsentwicklung durch Solidarität und Selbstfürsorge" meine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte. Mich macht es glücklich, alles Wissen & Erlernte weiterzugeben und verändernd solidarisch zu arbeiten, zu forschen und zu unterrichten. Ich möchte Menschen ermöglichen, an sich zu glauben, ihre stärkenden Ressourcen zu entdecken und stärkende Netzwerke zu nutzen. Hinaus aus be-hindernden Strukturen zu treten soweit es möglich ist. Mir ist es wichtig, strukturelle Diskriminierungen aufzuzeigen, Privilegien zu erkennen und Einzustehen für Solidarität. Das ist meine Motivation seit der Studienwahl Sozialer Arbeit als Menschenrechtsprofession. Mir ist wichtig, die Kraft für ein "groß träumen" zu befördern und Leichtigkeit zu etablieren, um endlich Loszugehen für Veränderungen in den jeweils kleinen Lebenswelten und in ACADEMIA - das motiviert mich täglich!

 

Ich bin unendlich dankbar meinem widerstängigen ICH-Anteil, mich hin- und wieder gegen Familien- und Gesellschaftsnormen zu verhalten und somit Vielfalt und Inklusion zu ermöglichen. Glücklich bin ich, dass ich meine Bachelorarbeit und Masterarbeit schreiben konnte. Mit Stolz und Wohlwollen möchte ich diese Entwicklung teilen, um Mutz zu machen für Bildung und Solidarität. Ich schätze das Erforschen & Fragen stellen zu jenen Teilaspekten von Solidarität aus der Praxis Sozialer Arbeit heraus, auch in der links-autonomen Geflüchtetenarbeit, jeden schwitzigen Moment in Präsentationen von klitze-kleinen Forschungserkenntnissen im Themenbereich Inklusion, das Finden & das Stärken meines wissbegierigen Wissenschafts-ICH´s und das zurückführen von wissenschaftlichen Erkenntnissen in den Arbeitsalltag Sozialer Arbeit - praxisverankerte Forschung ist für  mich zentral.

 

Ein nicht nachlassender Dank geht an die Dozent:innen, Professor:innen und Wegbegleiter:innen, die an mich glaubt haben und weiterhin unterstützen, die mich kritisierten und dadurch wachsen ließen. Und an mein Kind, das liebevoll erinnernd irgendwann die Tiefkühlpizzen ablehnte, Salat & Vitamine verlangte und darauf hinwies, dass die Fenster und Wände nun ausreichend mit Post-Its und Forschungsskizzen beklebt waren. Wir wachsen gemeinsam weiter - nun auf dem Weg in die Dissertation. Ich freue mich, bin jetzt schon durchgeschwitzt und dankbar!


Master & Bachelor


Masterthesis 2018:

„Sozialen Wandel begleiten: Sozialer Frieden, Widerstand, Commons. Implikationen für eine Care Revolution“.

Bachelorthesis 2015:

„Teilhabe und Nachhaltigkeit als Herausforderung für die Soziale Arbeit“.


Dissertation


Meine Doktorarbeit wartet: Für die begonnene Doktorarbeit habe ich derzeit leider keine Zeit übrig. Wenn sie fortgesetzt wird, werde ich die Auswirkungen von Stress, Normen, Gesellschafts- und Organisationsstrukturen und Trauma, auf die Fähigkeit zur Selbstfürsorge, Grenzen setzen & Solidarität bei Fachkräften Sozialer Arbeit, erforschen.

Lehre & Vorträge


Lehre:

Soziale Arbeit & Gender

Partizipation & Inklusion

Supervision/ Intervision/ Coaching in Sozialer Arbeit

Praxisbegleitung Soziale Arbeit


Vorträge:

2. Juni 2022: "Solidarität(en) im Wandel. Eine intersektionale Perspektive auf Verletzbarkeit von Natur/en, Feminismus, Soziale Arbeit & Degrowth". An der IU Internationale Hochschule Hannover. Simone Engler & Lina Hansen